Reisebericht Route der sieben Seen

Der folgende Bericht ist Teil eines Reiseberichtes über unsere Reise auf der Carretera Austral mit einigen Abstechern nach Chiloé und Argentinien im März/April 2017. Suse & Reno Román

Tag 4: Puerto Varas – Route der sieben Seen – San Martin de los Andes

Heute morgen sah es gar nicht gut aus in Puerto Varas – es war einfach nur grau in grau, man sah gar nichts und wir befürchteten schon das Schlimmste, denn immerhin stand heute die berühmte Route der sieben Seen auf dem Programm. Wäre doch zu schade, diese nur zu erahnen. Aber die Sorgen waren unbegründet – je mehr wir uns der argentinischen Grenze näherten, desto mehr schaute die Sonne heraus. Über den Cardenal Samoré Pass reisten wir von Chile nach Argentinien durch atemberaubende Landschaften und bei strahlend blauem Himmel. Kaum in Argentinien angekommen begann die Route der sieben Seen, die wirklich ausgesprochen pittoresk ist. Der einzige Nachteil war, dass wir uns ständig gezwungen sahen, Fotostopps einzulegen. Der vorletzte der sieben Seen ist der Lago Hermoso (der schöne See). Dessen unmittelbare Umgebung war von 1946 bis in die 1970iger Jahre ein Jagdrevier, in dem deutsche und österreichische Landeigner europäische Hirsche einführten.

Wenig später erreichten wir dann den Lago Lácar, an dessen Südufer man begleitet von herrlichen Ausblicken langsam au San Martin de los Andes am Ostende zufährt. San Martin de los Andes gilt als schönster Gebirgsort Südargentiniens. Die 1898 nach Abschluss der Feldzüge gegen die Indianer gegründete Siedlung legte sich erst in den letzten zwei Jahrzehnten ihr kurstädtisches Gesicht zu. Breite Alleen, von Birken und Rosen gesäumte Bürgersteige und ein reiches Ensemble chaletartiger Häuschen verleihen dem 29000-Einwohner Städtchen seinen für Südamerika ungewöhnlichen Charme. Weder Häuser mit Flachdach noch Hochhäuser finden sich hier – was für Südamerika in der Tat sehr ungewöhnlich und angenehm erfrischend ist. Im Winter verwandelt sich San Martin zu einem der beliebtesten Zentren für Skifahrer und die elf Liftanlagen befördern stündlich bis zu 12000 Skifahrer auf den Berg Cerro Chapelco (2394m). So eine Art St. Moritz von Argentinien…