Reisebericht Carretera Austral Puyuhuapi – Coyhaique
Der folgende Bericht ist Teil eines Reiseberichtes über unsere Reise auf der Carretera Austral mit einigen Abstechern nach Chiloé und Argentinien im März/April 2017. Suse & Reno Román
Tag 10: Carretera Austral von Puyuhuapi nach Coyhaique
Der heutige Tag war weniger spektakulär. Zunächst ging es wieder durch den urwaldartigen Nationalpark Queulat, anschliessend passierten wir einige Seen und gelangten langsam in den am dichtesten besiedelten Teil der Region Aysén, nämlich dem Gebiet um die Hauptstadt Coyhaique. Die Landschaften waren schön, aber nicht spektakulär und auch die Sonne schaute nur gelegentlich mal vorbei, so dass auch die Lichtverhältnisse für Fotos nicht optimal waren. Wir haben also kaum fotografiert.
In dem Gebiet um Coyhaique herum sieht man sehr dramatisch die Folgen der Brandrodungen der 40iger Jahre. Damals war die chilenische Regierung sehr an einer Erschließung und Nutzbarmachung der bis dahin doch recht isolierten Region interessiert. 1937 wurde ein Gesetz verabschiedet, welches besagte, dass nur Land endgültig in den privaten Besitz übergehe, das vom „Urwald“ befreit sei. Daraufhin fielen in den 40iger Jahren mehr als 30.000 Quadratkilometer Urwald Brandrodungen zum Opfer. Auf den freigelegten Flächen wird bis heute Viehzucht betrieben.
Coyhaique selbst ist auch eher wenig speziell. Ungefähr 50.000 Menschen leben hier. Es gibt eine ungewöhnliche fünfeckige Plaza de Armas sowie eine kleine Fußgängerzone mit einigen guten Restaurants und das scheint es mehr oder weniger gewesen zu sein. Es ist die chilenische Stadt mit der stärksten Luftverschmutzung – verursacht durch Tausende qualmende Öfen, die mit vorwiegend feuchtem (weil billigem) Holz befeuert werden. Es riecht tatsächlich sehr stark danach. Zum Glück ist unser Hotel etwas ausserhalb und hat Fussbodenheizung.