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Carretera Austral & retour mit der Navimag Fähre

Hallo Suse,

Eins vorweg: Die gesamte Reise war ein herausragendes Erlebnis für mich, das mir immer im Gedächtnis bleiben wird! Ich habe schon einige, auch längere, Reisen in meinem Leben gemacht, habe Roadtrips mit Auto oder Motorrad durch verschiedene Kontinente gemacht, aber bis auf eine oder vielleicht zwei Ausnahmen hat mich nichts bisher emotional so beeindruckt und geprägt wie Patagonien. Es war schlicht atemberaubend und für mich gibt es ein Leben vor Patagonien und eins danach und beide haben nicht viel miteinander zu tun.

Nun zur Reise selbst. Zunächst einmal ein riesengroßes DANKESCHÖN und ebensolches Lob für Deine tolle Planung, Organisation und Umsetzung, ohne die das alles nicht möglich gewesen wäre! Und natürlich für Deine Geduld bei der Beantwortung all meiner Frage, Ideen und Vorschläge.

Es hat alles, ausnahmslos, so funktioniert, wie es geplant war. Es gab bzgl. der Buchungen nirgendwo auch nur die kleinste Ungereimtheit oder Nachfrage; Das hat mich sehr beeindruckt und auch ein wenig (positiv) überrascht. Die ganze Reise war ja doch recht kurzfristig geplant und der eine oder andere „Schluckauf“ hätte mich nicht überrascht. Ich fand es wirklich toll, dass das alles völlig reibungslos funktioniert hat!

Zur Routenplanung:

Es war schon wirklich sehr viel Fahrerei und man muss das schon wollen. Für jemanden, der nicht an jedem Fahrtag sehr lange Strecke fahren möchte, ist das sicher nicht die richtige Reise. Für mich hat es perfekt gepasst. Ich bin bei keiner Etappe an meine Grenzen gekommen und hatte immer genug Zeit für kleine Abstecher oder auch mal eine Wanderung unterwegs. Der hervorragende Mietwagen – ein VW Atlas V6 – war einfach nur genial und hat sicher viel zum Reiseerlebnis beigetragen. Mit einem Fiat Panda wäre es sicher eine andere Geschichte gewesen 😉 Ich bin insgesamt 5000 km gefahren und 500 Kilometer gewandert in den 4 Wochen. Das war schon sportlich aber völlig ok für mich.
Die Dauer der Aufenthalte an den verschiedenen Stationen und die Mischung aus Fahrtagen und „Ruhetagen“ (also Orten mit mehr als einer Übernachtung) war für mich genau richtig. Rückblickend betrachtet gibt es sicher zwei oder drei Stationen, wo ich gerne eine Nacht länger geblieben wäre aber dafür hätte es natürlich insgesamt mehr Zeit gebraucht oder ich hätte etwas auslassen müssen. (Mit der Erfahrung von heute hätte ich wahrscheinlich meine gesamte verfügbare Zeit in Patagonien verbracht und wäre mindestens bis Ushuaia oder sogar bis Puerto Williams gefahren und hätte die Atacama für eine andere Reise aufgehoben; der „Bruch“ von Punta Arenas nach San Pedro war zu groß und hat mich etwas überfordert. So faszinierend die Atacama auch ist – es wäre für mich besser gewesen, im Süden zu bleiben. Aber das nur am Rande).

Zu den Unterkünften:

Mit der Ausnahme El Chalten (s.u.) gab es keine Unterkunft mit der ich unzufrieden war. Aber im Einzelnen:

Outstanding- Herausragend – Sensationell

Ruca Kitai, Villa Lago Rivadavia
Einer der Orte, bei denen ich mich vorher vielleicht gefragt habe „Und was mache ich da?“. Als ich dann abends im Jacuzzi gesessen und auf die Berge geschaut habe, gab es keine weiteren Fragen, Hier wäre ich gerne länger geblieben! Ein toller Platz!

El Pangue Lodge, Puyuhuapi
Unbeschreiblich schöne Lage direkt am See und wahrscheinlich mein absoluter Favorit bei den Unterkünften. Ein bischen viel Regen, aber es liegt halt im Regenwald…

El Mirador de Guadal, Puerto Guadal
Wunderschöne Lage direkt am Lago General Carrera und eine tolle Unterkunft mit netten Gastgebern, 1A Restaurant und der Kamin war auch klasse.

Super

El Barranco Lodge, Futaleufú
Nettes familiäres Ambiente

Rio Tarde Casa Patagonica, Lago Posadas
Auch dies ein schönes, kleines Hotel.
Lago Posadas ist sicher ein Ort, an den ich ohne Deine Planung niemals gekommen wäre und der zu den absoluten Highlights der Reise gehört! Bei der Anfahrt (100 km Schotter, Sackgasse) dachte ich wirklich „Und was soll ich hier?“ aber als ich am nächsten Tag um den Lago herum gefahren bin, kam ich aus dem Staunen gar nicht mehr raus! Eine absolut infernalisch schöne Landschaft die ich nie wieder vergessen werde! Das war mein persönlicher „Grand Canyon Moment“ auf der ganzen Reise. Unbeschreiblich schön!

Karut Josh Hosteria, El Calafate
Nettes familiäres Ambiente

Hotel del Paine, Torres del Paine
Sehr schön am Eingang zum NP gelegen, das war schon sehr angenehm!

Ok, nichts auszusetzen

Le Chatelet Hotel, San Martin de los Andes

Carlos V Patagonia, Bariloche
Für mich wäre ein Aufenthalt in Villa La Angostura besser gewesen. Bariloche war mir viel zu groß und die Bootsausflüge von dort waren sehr teuer. Nicht mein Lieblingsort.

Hotel Diego de Almagro, Coyhaique

Aqua Terra Lodge, Puerto Natales

Enttäuschend

Hosteria Senderos, El Chaltén
Das Hotel fand ich nicht schön und ich hatte ein sehr schlechtes Zimmer, fast ohne Fenster. Auch auf Nachfrage gab es kein besseres Zimmer. Nicht zu empfehlen!
(Am Ende bleiben aber die Wanderungen zum Cerro Torre und zum Fitz Roy bei strahlendem Sonnenschein in Erinnerung, nicht das Hotel). El Chalten hat mich überhaupt nicht „getouched“ aber die Anfahrt mit Blick auf das Fitz Roy Massiv und die Wanderungen dort werde ich niemals vergessen! )

Fehlt noch was? Hab‘ ich noch was vergessen???
Ach ja, da war ja noch dieses Boot, die „Esperanza!“!

Rückkehr mit der Navimag Fähre

Um es kurz zu machen: Die Fahrt auf der Navimag Fähre gehört zu den großartigsten Erlebnissen, die ich jemals hatte! Diese 3 Tage und 4 Nächte werden mir auf immer in Erinnerung bleiben und waren buchstäblich die Kirsche auf der Sahne! Ohne diesen Abschluss wäre die Reise eine andere gewesen!

Wir waren etwas 50 Passagiere an Bord und jeder hatte sein ganz persönliches Patagonien-Erlebnis erfahren. Man kam mit jedem ins Gespräch und konnte seine Erfahrungen und Erlebnisse teilen. Das Personal war unglaublich nett und inspirierend, es gab Yoga auf dem Freideck und Vorträge zu allen möglichen Themen, wir konnten die Brücke und den Maschinenraum besuchen und den Kapitän mit unseren Fragen löchern und was nicht alles. Dazu gab es die spektakuläre Landschaft rund um die Uhr, mit Albatrosen und Regenbögen und was nicht alles! Ich könnte Stunden davon erzählen.

Wenn mich jemand fragt, was das Beste an der Reise war, dann sage ich immer: „NAVIMAG“. Und dann kommt lange nichts, und das soll schon etwas heissen, wenn man 5000 km durch Patagonien gefahren ist 😉

Vielen Lieben Dank nochmal für die tolle Planung und Unterstützung! Alleine hätte ich das sicher nicht so hinbekommen!

Stephan Schultz


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