Patagonien
Eine der ursprünglichsten Regionen der Welt
Patagonien ist ein bekannter Name für eine wenig bekannte Region am südlichen „Ende der Welt“, das seinen ganz eigenen Zauber innehat. Von den Städten des einstigen Woll-Booms bis zu den Gletschern und Gipfeln der Nationalparks entfaltet sich eine der letzten ursprünglich gebliebenen Regionen der Welt.
Chile und Argentinien teilen sich Patagonien. Im chilenischen Teil liegt das südliche Eisfeld, das größte zusammenhängende Eisfeld außerhalb der Polarregionen. Unzählige Gletscher kalben hier in kristallklare Seen und verzieren sie mit schillernden Eisbergen. Ganz im Süden befindet sich Feuerland, die größte Insel des südamerikanischen Kontinents. Dieses Paradies können Sie sehr beeindruckend auf einer Australis-Kreuzfahrt erleben.
In der patagonischen Steppe leben unter anderem Ñandus, Guanacos, Füchse und Adler, während in den Gewässern Südpatagoniens Wale, Pinguine, See-Elefanten und Delfine zu Hause sind und sich gut beobachten lassen. Heute steht mehr als 50% der gesamten Fläche Patagoniens unter Naturschutz. Ein wunderbarer Ort für die Begegnung mit all diesen Tieren ist die Peninsula Valdez in Argentinien.
DAS Reiseziel in Patagonien ist unbestritten der Torres del Paine Nationalpark, bekanntester und meistbesuchter Nationalpark Chiles, der seit 1978 auf der Liste der UNESCO-Biosphärenreservate steht.
Ebenso berühmt sind auch die traumhafte Wandergegend um den Fitz Roy in Argentinien sowie der Perito Moreno Gletscher.
Den nördlichen Teil Patagoniens durchzieht seit 1996 die Carretera Austral. Durch Urwälder und Küstengebiete, über Flüsse und Seen, durch Felsen, an Fjorden und Stränden entlang wurde 20 Jahre lang an dieser Straße gebaut und so das vorher unzugängliche Gebiet erschlossen. Beginnend in Puerto Montt, führt sie über 1200 km, teilweise asphaltiert, bis in das Dorf Villa O’Higgins. Dort endet die Carretera Austral im Gewirr der Seen und Fjorde, sodass es von dort aus bis heute keinen Landweg nach Argentinien oder weiter in den südlichen Teil Patagoniens gibt. Der Besuch dieser Gegend ist wie eine Zeitreise in die Vergangenheit: Pferde und Ochsenkarren sind auch heute noch für viele das übliche Transportmittel. Wer Abenteuer und Erholung weit entfernt von den Touristenrouten sucht, findet hier das Ersehnte, eine fast unberührte, ursprüngliche Wildnis. Wir stellen Ihnen gern eine individuelle Mietwagenreise auf der Carretera Austral zusammen.
Patagonien – ein Blick in die Vergangenheit
Ursprünglich wurde das Gebiet des heutigen Patagoniens von verschiedenen Stämmen bewohnt, die entweder Jäger und Sammler oder Fischernomaden waren. In Feuerland lebten schon 8.000 v. Chr. die Völker der Selk ́Nam und Yamana. Mit der Ausbreitung der Schafzucht im 19. Jahrhundert wurden sie verfolgt und ausgerottet. Heute gibt es keine Urbevölkerung mehr auf Feuerland. Zentral- und Nordpatagonien waren von den Tehuelche und Puelche besiedelt, die im 18. Jahrhundert mit den weiter nördlich lebenden Mapuche verschmolzen. Der Legende nach kam Patagonien zu seinem Namen, als die ersten europäischen Seefahrer die Ureinwohner zu Gesicht bekamen, die von stattlicher Statur mit großen Füßen gewesen sein sollen. Daher nannten die Entdecker sie „Patagones“ (Großfüßer) und das Land, in dem sie lebten, Patagonia.
Mit den Europäern kam die Landwirtschaft im großen Stil nach Patagonien. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde viel Land von englischen Gesellschaften aufgekauft und zur Schafzucht genutzt. Einige Schafzüchterfamilien kamen so zu großem Reichtum, wie man z.B. an deren prächtigen Stadthäusern in Punta Arenas erkennen kann. Auf dem Land entstanden viele Schaffarmen, die „Estancias”, von denen einige für Besucher geöffnet sind. Wenn auch der große Woll-Boom vorbei ist, ist doch die Schafzucht immer noch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in dieser abgelegenen Region. Auf den weiten Weiden sind auch heute noch die „Baqueanos“, chilenische Gauchos, zu Pferd unterwegs.
Zwischen Mitte des 19. und Mitte des 20. Jahrhunderts ließen sich zahlreiche Einwanderer aus Kroatien in Punta Arenas nieder. Viele von ihnen gründeten erfolgreiche Unternehmen oder nahmen aktiv am politischen Leben teil. Auch auf dem Friedhof von Punta Arenas findet man zahlreiche große Familiengruften mit kroatischen Nachnamen.